Welche Autoversicherungsklassen gibt es?

Autos und andere Kraftfahrzeuge werden in unterschiedliche Klassen eingestuft, durch die die Höhe der Versicherungsprämie, d.h. der zu zahlende Beitrag, bestimmt wird. Die Autoversicherungsklassen stellen somit einen Oberbegriff für die verschiedenen Versicherungsklassen dar, in die Fahrzeuge eingeteilt werden.

Um abschätzen zu können wie hoch die KFZ-Versicherungsprämie wird, sollte die Autoversicherungsklassen bekannt sein. Die Autoversicherungsklassen werden in Typenklassen, Regionalklassen und Schadenfreiheitsklassen unterteilt.

Typklassen

Die Typklassen werden innerhalb der KFZ-Haftpflichversicherung, der Vollkasko- und Teilkaskoversicherung unterschieden. Einmal wird dabei das Fahrzeug in die Kleinwagen-, Mittel- oder Oberklasse eingeteilt. Eine gute Übersicht gibt es auf der Webseite der AdmiralDirekt. Des Weiteren erfolgt eine Kategorisierung des Fahrzeugs nach Beliebtheit, Wiederverkaufswert und Diebstahlhäufigkeit.

Die verschiedenen Klassifizerungen werden in Deutschland jedes Jahr erneut vom Bundesverband des Versicherungswesens erstellt. Als Basis dienen dabei verschiedene Statistiken.

  • Innerhalb der KFZ-Haftpflichtversicherung gibt es 16 verschiedene Typklassen (10 bis 25).
  • Die Vollkaskoversicherung beinhaltet 25 Typklassen (10 bis 34).
  • In der Teilkaskoversicherung gibt es 24 Typklassen (10 bis 33).

Wie kann die Typklasse eines Fahrzeuges ermittelt werden?

Das Typklassenverzeichnis auf der Webseite des Service-Centers der Autoversicherer – das 1996 von den deutschen Autoversicherern und dem Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) gegründet wurde listet alle Fahrzeugtypen auf, die sich auf dem Markt befinden.

In dem Typenklassenverzeichnis sind alle zugehörigen Daten für KFZ-Haftpflicht- und die KFZ-Versicherung enthalten. Das Verzeichnis beinhaltet den Fahrzeughersteller, den Fahrzeugtyp, die Leistungsdaten (kW, PS & Hubraum), die Schlüsselzahlen für Hersteller und Typ, Angaben über Wegfahrsperren und Produktionszeitraum des PKWs. Die Fahrzeughersteller sind alphabetisch sortiert, während die Fahrzeugtypen aufsteigend nach Leistung bzw. Hubraumgröße aufgelistet sind.

Einmal jährlich erscheint zum 1.Oktober das Typenklassenverzeichnis. Über folgenden Link kommen Sie direkt zum Typenklassenverzeichnis des GDVs: zum Verzeichnis

Regionalklassen

Die Regionalklassen sind neben den Typklassen und den Schadenfreiheitsklassen eine weitere Kategorie der Autoversicherungsklassen. Auch die Regionalklasse hat Einfluss auf die Beitragshöhe der KFZ-Versicherung. Die Einteilung der Regionalklassen ist u.a. von folgenden Faktoren abhängig:

  • der jeweiligen regionalen Unfallstatistik
  • den vorhandenen Straßenverhältnissen
  • der Anzahl der zugelassenen Fahrzeuge

der Zusammensetzung der zugelassenen Fahrzeuge (d.h. durchschnittliche Anzahl der leistungsstarken bzw. leistungsschwachen Fahrzeuge)
Die Regionalklassen werden jedes Jahr mit Hilfe von aktuellen Statistiken überprüft und falls nötig angepasst. Dabei werden Zulassungsbezirke mit einem ähnlichem Schadenverlauf zusammengefasst.

Bei der Einteilung wird zwischen Autohaftpflicht, Vollkasko- und Teilkoaskoversicherung unterschieden. Der Indexwert für einen Zulassungsbezirk wird aus der Anzahl und der Höhe der Schäden errechnet, die von den Autofahrern eines spezifischen amtlichen Kennzeichens insgesamt verursacht wurden. Deutschlandweit liegt der Durchschnitts bei 100 Prozent. Wenn ein Zulassungsbezirk über 100 Prozent liegt, so gibt es in dieser Region mehr teure Unfälle als im bundesweiten Durchschnitt.


Schadenfreiheitsklassen

Die Schadenfreiheitsklasse ist eine weitere Kategorie der Autoversicherungsklassen. Sie wird bei der Autoversicherung zur Beitragsberechnung herangezogen und basiert auf den unfallfreien Jahren eines Autofahrers. Je mehr unfallfreie Jahre ein Autofahrer vorweisen kann, desto günstiger wird der Beitrag zur Autoversicherung.

Ein junger Autofahrer, der zum ersten Mal ein Auto anmeldet und versichert, wird in die Schadenfreiheitsklasse 0 eingestuft und fängt bei 175% der Versicherungssumme an. Nach einem halben (unfallfreien) Jahr kommt man bereits in die Schadenfreiheitsklasse 1 und muss 115% der Versicherungssumme zahlen. Die nächsten Abstufungen dauern wesentlich länger. Die niedrigste Schadenfreiheitsklasse kann erst nach vielen Jahren unfallfreien Fahrens erreicht werden.

Kommt es zu einem Unfall, so wird der Autofahrer in der Regel innerhalb der Schadenfreiheitsklassen zurückgestuft und muss wieder einen höheren Versicherungsbeitrag zahlen.

Aus diesem Grund ist es bei kleineren Schäden häufig sinnvoll, dass man den Schaden selbst reguliert und so eine Rückstufung in eine höhere Schadenfreiheitsklasse zu verhindern. In der Regel ist die Schadenfreiheitsklasse an einen Vertragspartner gebunden, aber unter gewissen Umständen ist es möglich den Vertrag auf eine andere Person inkl. der enthaltenen Schadenfreiheitsklasse zu übertragen.

In welcher Schadenfreiheitsklasse man sich befindet kann aus Versicherungspolice entnommen werden. Viele Autoversicherungen haben bis zu 25 Schadenfreiheitsklassen für PKWs. Bei einem Wechsel der KFZ-Versicherung wird die aktuell bestehende Schadenfreiheitsklasse übernommen.


Unser Fazit

Alle diese Autoversicherungsklassen haben einen Einfluss auf die Höhe der KFZ Haftpflichtversicherung und der Vollkasko- bzw. Teilkaskoversicherung. Da zahlreich Versicherungsunternehmen eine KFZ Versicherung anbieten und sich das Preis-/Leistungsverhältnis von Anbieter zu Anbieter teilweise erheblich unterscheidet, ist es sehr empfehlenswert einen kostenlosen, möglichst unabhängigen Onlinevergleich durchzuführen.

Da die Onlinetarifrechner auch untereinander verschiedene Ergebnisse „ausspucken“ und kein Rechner wirklich alle Versicherungstarife abdeckt, kann es sich lohnen die Ergebnisse verschiedener KFZ-Rechner zu vergleichen. Dadurch kann ein besserer Marktüberblick gewonnen werden.

Über Matt 155 Artikel
Matt ist Gründer von Männerdinge - dem Blog für Männer und Männerthemen. Wenn er nicht gerade einen neuen Blogartikel schreibt, geht er gerne ins Fitness-Studio oder mit seiner Freundin essen.

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